Wenn ich auf das Jahr blicke, das wir gerade eingeläutet haben, fällt mir eine erstaunliche Tatsache auf: Ein Viertel dieses Jahrhunderts ist bereits vergangen.
Diese Erkenntnis lässt mich innehalten. Zeit ist etwas Faszinierendes – sie führt uns unaufhaltsam vorwärts und dennoch gibt sie uns die Gelegenheit, innezuhalten, zu reflektieren und uns zu fragen: Wie verbringe ich meine Zeit?
Für mich persönlich hat dieses Jahr mit einem entscheidenden Wendepunkt begonnen. Kein großes Tamtam, keine lauten Ankündigungen – einfach eine leise, aber kraftvolle Entscheidung: Ich habe den Schritt in die vollständige Selbstständigkeit gewagt.
Für diejenigen, die es nicht wissen:
Vor meinem Sprung in die Selbstständigkeit war ich elf Jahre lang im Bio-Hotel Land Gut Höhne in Mettmann angestellt. Dort habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt, Unterstützung erfahren und meine Kompetenzen stetig erweitert. Gleichzeitig führte ich meine eigene Heilpraktikerpraxis – ein Balanceakt, der mir einiges abverlangte.
Mit der Zeit wurde mir klar, dass dieser Spagat aus Anstellung und selbständiger Arbeit nicht mehr tragbar war. Meine Praxis wuchs, immer mehr Patient*innen suchten meine Hilfe, und ich spürte, wie ich an meine Grenzen kam.
Stress und innere Unruhe wurden ständige Begleiter, und ich merkte, wie wenig Zeit ich für mich selbst übrig hatte.
Einmal in der Woche nahm ich mir dennoch bewusst Zeit für Reflexion. Diese Momente des Nachdenkens waren wie ein Leuchtturm inmitten eines stürmischen Meeres. Immer deutlicher wurde der Ruf in mir: Es musste sich etwas ändern. Meine Praxis, die überwiegend nebenbei lief, beanspruchte nicht nur viel Zeit und Energie, sondern war auch mit nicht unerheblichen Kosten verbunden.
So wurde mir klar: Ich musste eine Entscheidung treffen. Und diese Entscheidung fiel schließlich für meine Praxis, für meine Patient*innen und für mich selbst. Der Abschied von meinem Angestelltendasein war nicht leicht. Es war ein langer Prozess, der sich über Monate, vielleicht sogar Jahre, entwickelt hat. Aber schließlich war die Zeit reif.
Nun, nach zwei Wochen in der vollständigen Selbstständigkeit, kann ich sagen: Es hat sich gelohnt. Ich fühle mich freier, entspannter und bestätigt in meiner Entscheidung. Die Arbeit in meiner Praxis gibt mir nicht nur die Gelegenheit, mich voll und ganz meinen Patient*innen zu widmen, sondern auch, meine eigene Balance wiederzufinden – ich bin überzeugter von mir selbst und meinen Fähigkeiten.
Der Schritt, Altes loszulassen, mag anfangs mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden sein. Doch wenn es anstrengender wird, am Alten festzuhalten, als es loszulassen, kann es nur die richtige Entscheidung sein. Für mich jedenfalls war es der richtige Schritt – ein Schritt hin zu einem Leben, das sich leichter und authentischer anfühlt. Ich möchte diese Reise mit euch teilen, in der Hoffnung, dass sie auch euch dazu inspiriert, über eure Zeit, eure Träume und eure Entscheidungen nachzudenken.
Vielleicht gibt es auch für dich solche inneren Gefühle des Gespalten-Seins? Hast du manchmal das Gefühl, dass dein Leben einfach passiert und du wie im Strom mitgerissen wirst, ohne wirklich Einfluss darauf zu haben? Es lohnt sich, dir immer wieder die Frage zu stellen: Wie möchte ich meine Zeit verbringen – und mit wem? Bin ich im Hier und Jetzt, nehme ich den Moment wahr, oder bin ich so sehr im Außen, dass ich das Gefühl habe, die Kontrolle über mein Leben zu verlieren?
Die Zeit ist unser kostbarstes Gut. Sie läuft weiter, ob wir es wollen oder nicht – ein weiteres Vierteljahrhundert und dann noch eins. Wir können nicht immer beeinflussen, was geschieht, aber wir können entscheiden, was wir aus den Momenten mitnehmen wollen, ob wir etwas ändern wollen und, sei es auch nur, hinzuspüren, wie es uns geht und was wir von uns selbst brauchen.
Für mich ist der Beginn dieses Jahres eine wertvolle Gelegenheit, zu beobachten, wohin mich meine Entscheidungen führen werden. Ich bin gespannt, was das nächste Vierteljahrhundert für mich bereithält und wohin mich mein Weg führen wird.
Für mich ist der Beginn dieses Jahres eine wertvolle Gelegenheit, zu beobachten, wohin mich meine Entscheidungen führen werden. Ich bin gespannt, was das nächste Vierteljahrhundert für mich bereithält und wohin mich mein Weg führen wird.
Ich wünsche dir ebenfalls ein Jahr voller bewusster Entscheidungen, die du für dich triffst – oder auch einfach Momente der Reflexion, in denen du dir die nötige Zeit nimmst, um innezuhalten.
Ich werde mir in diesem Jahr jedenfalls öfter die Fragen stellen:
• Wie möchte ich meine Zeit verbringen?
• Warum fühle ich mich im Moment so, wie ich mich fühle?
• Was brauche ich jetzt?
Möge das kommende Jahr dir viele wertvolle Momente der Selbstreflexion und Klarheit bringen.